Günther Obermaiers Webseite




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13.10.2010   Ausflug
Wahrscheinlich war das der letzte Ausflug dieses Jahr auf die Stoisser Alm, ab 18.10. ist sie geschlossen. Wenn das Wetter mitspielt, fahre ich jetzt eher in der Ebene. Sicherheitshalber montiere ich am Wochenende aber die Winterreifen auf das Auto und nehme schon mal die Tourenski mit nach Traunstein.
PS: Das Bild mit den Herbstzeitlosen stammt von Ende September, inzwischen stehen noch ein paar vereinzelte dort.

03.10.2010   tipping point - Umschlagpunkt, Wendepunkt, kippen
Das sind die ersten Suchergebnisse zu dem Begriff, der mich die letzten Tage zunehmend umtreibt. Ich glaube, daß wir an einem solchen angekommen sind. Nicht so sehr im Zusammenhang mit der Finanzkrise, da ist der Umkehrprozess, ein schleichender, kaum erkennbarer. - Nein:
Zum Ersten in den Medien: Hr Sarrazin, man mag von seinen Ansichten halten was man will, nutzt die garantierte Freiheit der Meinungsäusserung dazu, einige Dinge zu sagen, die niemand in den sogenannten "Leitmedien" die letzten 10 Jahre veröffentlicht hat. Nur wenige Wochen danach tauchen dort Ansichten auf, die lange als politisch unkorrekt unterdrückt wurden, obwohl sie in der Bevölkerung schon lange weit verbreitet aber auch diskutiert sind.
Zum Zweiten könnte der Protest um den Neubau des Stuttgarter Bahnhofs und das Unverständnis nebst der harten Reaktion der Politiker ein weiterer Wendepunkt sein. Bisher haben viele Menschem einfach auf die Politik geschimpft aber resigniert, man könne sowieso nichts machen. Plötzlich aber bringt der Abriss des alten Bahnhofs und insbesondere das Fällen der Bäume im Schlosspark eine riesige Menschenmenge auf die Beine. Das Entscheidende hierbei ist, das diese Proteste quer durch die Bevölkerung stattfinden: Rentner und Jugendliche, Normalos und Anzugträger zeigen, daß die Grenze der Duldsamkeit erreicht ist. Lobbismus und politische Arroganz haben einen Punkt erreicht, an dem ein Kippen möglich ist. Ein Kippen, das in Deutschland zu dem geführt hat, dessen 20 jähriges Jubiläum wir heute feiern.

01.10.2010   worlds far beyond
Schon fasziniernd, vor 20 Jahren diskutierte man noch darüber, ob es überhaupt Planeten um fremde Sonnen gibt und jetzt kennt man über 400 davon. Die letzte Entdeckung, Gliese 581 g finde ich besonders aufregend: ca 1,4 facher Erdradius und mitten in der habitablen Zone!

14.09.2010   Ostsee II
Letzten Freitag bin ich an die Ostsee gefahren und hab die Beiden besucht. Dann noch ein paar Tage in Travemünde und bei einer von Ulis Freundinnen in Hamburg. Heim mit dem Flieger. Lilly war auf der Reise wirklich pflegeleicht, trotzdem bin ich froh, wieder daheim zu sein.

28.08.2010   Ostsee I
Meine Mädels sind nun seit eineinhalb Wochen bei einer Mutter-Kind-Kur an der Ostsee. während ich ganz normal arbeite und letzte Woche zum ersten Mal seit langem eine 5 Tage Woche vor Ort verbrachte. Richtig ungewohnt sind aber die Wochenenden: Ausschlafen und nix tun - ich werde fast unruhig dabei. Aber endlich kann ich zwei lange aufgeschobene Besuche machen.

28.07.2010   Bankenstress
Über den Bankenstresstest wurde viel geschrieben, daß er nur eine Farce zur Beruhigung der Bürger sei und wenig belastbare Resultate enthalten würde. Das ist zwar richtig, aber trotzdem liefert der Stresstest meiner Meinung nach interessante Informationen über den Zustand des Bankensystems. Man muß den Test dazu nur von hinten aufzäumen. Sehen wir uns nur das härteste, das Crashszenario an. Die Ausgangspunkte sind hierbei:
- Wirtschaftswachstum 2010: +0.2%, 2011: -0.6%
- Anstieg der Rendite der Staatsanleihen im Schnitt um 30 Basispunkte, also 0,3%. Dies enspricht einem Kursverlust im niedrigen einstelligen Bereich!
- Nur Anleihen im Handelsbuch werden berücksichtigt, nicht die im Bankenbuch (letztere werden bis zur Fälligkeit gehalten).
In diesem Szenario sind 8% der Banken durchgefallen. Ich gehe davon aus, daß die Szenariogrenze so gewählt wurde, daß dies nur wenige Banken betrifft, das Szenario aber möglichst "hart" aussieht. Wird der Test nur etwas verschärft, ist deshalb mit einem starken Anstieg der Ausfälle zu rechnen, was auch an der Resteigenkapitalquote der Banken zu erkennen ist, die meist zwischen den geforderten 6% und 10% liegt.
Für mich sind folgende Risiken zu erkennen:
Stärkerer Renditeanstieg der Staatsanleihen als 0.3%. Durch die höhere Bewertung des Ausfallrisikos stieg die Rendite auf (10 jährige) griechische Staatsanleihen um 4%, was zur Kurshalbierung führte. Weitaus massiver als die ca 3% Kursverlust aus dem Crashszenario! Der Anstieg könnte ausser durch eine ehöhte Risikoeinschätzung auch z.B. durch eine Anhebung der Leitzinsen verursacht werden, auch wenn dieser Schritt wegen der Politikabhängigkeit der EZB derzeit nicht erwartet wird.
Ein Übergang vom angenommenen minimalen Wachstum bzw der schwachen Rezession zu einer stärkeren (Deutschland 2009: -5%) würde über sinkende Staatseinnahmen und daraus folgender ansteigender Neuverschuldung vermutlich ebenfalls zu einem Anstieg der Rendite auf Staatsanleihen führen.
Ausfall eines Staatsschuldners und Haircut bei Staatsanleihen Die Banken halten meist nur einen kleinen Teil des Bestands an Staatsanleihen im Handelsbuch. Ein Ausfall müßte sofort zu Bewertungsanpassungen auch im Bankenbuch führen, wodurch die optimistische Herausnahme desselben aus dem Stresstest hinfällig wäre. Wahrscheinlich hätte schon der Ausfall eines kleineren Schulders deshalb einen massiven Rückgang der Eigenkapitalquote zur Folge.
Als Haircut wird bei Griechenland ein sehr optimistischer Wert von 23%, bei Spanien 12% angenommen. Wenn man bedenkt, daß bei der gemeinsammen Währung der Unterschied in der Rendite nur durch die Ausfallwahrscheinlichkeit entsteht, ist der vom Markt angenommene Abschlag und damit der Haircut bei den griechischen Anleihen wesentlich höher.
Dominoeffekt bei Banken Dieser Effekt, der in Form von Eigenkapital- oder Liquiditätsproblemen durch den Ausfall einzelner Banken bei deren Gläubigerbanken entstehen kann, wird gar nicht berücksichtigt.

10.07.2010   Bundespräsidentenwahl vorbei
Eher ein kleinerer Unfall, für meinen Geschmack ist Christian Wulff aber ein blasser Parteisoldat. Gewisse Verbindungen Richtung grüne Gentechnik und religiöse Kreise behagen mir nicht - aber es gibt schlimmeres. Ich hatte mir eine volksnahe, kantigere Persönlichkeit gewünscht, die den Menschen etwas Zuversicht gibt.
Fussball-WM (für Deutschland) vorbei:
Die Regierung hat die Zeit, während die Bevölkerung nach Südafrika schaute, genutzt um wie erwartet bittere Pillen zu verteilen. Die Krankenkassenbeiträge werden direkt erhöht und indirekt über den angehobenen Sonderzuschlag nochmal. Ich hatte mit Üblerem gerechnet, einer Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Beispiel. Aber was nicht ist, kann ja noch werden!

07.06.2010   Neues Sparpaket
Die Sozialausgaben werden weiter gesenkt. Am Wochenende beschloß die Regierung unter Heinrich Brüning ...
.. falscher Film, bin um 80 Jahre verrutscht.
Dummerweise sind die Gemeinsamkeiten nicht zu übersehen. Auch der im Raum stehende Abwertungswettlauf der Währungen nach dem Scheitern des G20 Treffens nicht. Ich will den Film aber nicht weitersehen, wir hatten den im Geschichtsunterricht!
Zumindest die Zensursula und Schäuble scheinen aus dem Rennen zu sein, wenigstens tritt nicht der GAU ein, für einen Unfall wirds aber reichen.

02.06.2010   www.netzpolitik.org Mr President
Nachdem Horst Köhler als Bundespräsident zurückgetreten ist, Klasse Hintergrund bei Joachim Jahnke, seinem Vize bei der Osteuropabank, schiessen die Vermutungen über die Nachfolge ins Kraut. Und wie immer unter der geliebten Kanzlerin, geht es drum, maximalen Schaden zu verursachen. Wenn ich mir überlege, wen ich keinesfalls als Repräsentant meines Heimatlandes haben will, fallen mir sofort die beiden Personen ein, die sich in den letzten Jahren besonders für den Überwachungsstaat verdient gemacht haben: Ursula von der Leyen, genannt Zensursula und Wolfgang Schäuble. Und damit hab ich zielsicher die beiden Favoriten der Regierung gefunden - ARGH!
Ich habe einen Alternativvorschlag, der ursprünglich aus dem selben Lager kommt: Heiner Geissler! - Heiner Geissler for president!
(Bild stammt von www.netzpolitik.org)

03.05.2010   1. Mai
Am ersten Mai war ich als absoluter Neuling auf einer Jagd dabei. 3h45 aufstehen war weniger angenehm, aber die Morgendämmerung im Wald, das Singen der Vögel und die Spannung dazu waren ein tolles Erlebnis. Letztendlich zogen die Rehböcke es vor, auf ihre Gesundheit zu achten und ließen sich an unserer Kanzel nicht blicken.
Trotz dem Rettungspaket vom Sonntag sind die 10-jährigen Griechen noch immer auf 9%. Kann jeder deuten wie er will!

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